Am Mittwochabend wurde im Veranstaltungsgebäude der Firma HSW Fachgroßhandel Heizung & Schornsteintechnik Weißgerber GmbH das neue Konzept für das noch geschlossene Erfenschlager Sommerbad vorgestellt.
Nach einer kurzen Begrüßung durch Bürgervereinsvorstand Wolfgang Köhler an die anwesenden Stadträte fast aller Fraktionen, gab Felix Kreißel einen kurzen Rückblick, was nach dem überwältigendem Stadtratsbeschluss vom 08.02.2017 zwischen Stadtverwaltung und Bürgerverein passiert bzw. nicht passiert ist, um das Bad als solches wieder nutzbar zu machen. Ein kompletter Abriss dieser Punkte würde die Presseinformation sprengen, kann aber auf dieser Homepage eingesehen werden.
Nach vielen Gesprächen und Schreiben wurde vereinbart, dass ein Mediator ein Bäderbüro für die Erstellung einer neuen Studie beauftragen soll. Die Klärung der wasserschutzrechtlichen- und abwasserrechtlichen Genehmigungsvoraussetzungen war dabei eine Bedingung für den Verkauf der Liegenschaft als Freibad. Als Moderator in diesem Prozess wurde Herr Herrmann (Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) eingesetzt, der die Gespräche zwischen den Beteiligten (Dezernat 5, Genehmigungsbehörden, Zweckverband Fernwasser Südsachsen und Bürgerverein) moderiert. Zudem musste eine neutrale sachverständige Person gefunden werden, die eine neue Studie zum Umbau des Sommerbades erstellt.
Mit dem Ingenieurbüro für Bauplanung Heike Schulze wurde eine kompetente und im Bäderbau erfahrene Partnerin gefunden. Die Chemnitzer Firma betreute unter anderem die Freibäder Hartmannsdorf, Jahnsdorf, Hartenstein und Affalter.
Frau Schulze präsentierte ein wasserdichtes Konzept, welches keine Wünsche und Forderungen seitens der Stadtverwaltung und Ämter offen lässt. Die veranschlagten Gesamtkosten belaufen sich dabei auf ca. 1.600.000 Euro (brutto) bzw. ca. 1.300.000 Euro (netto). Wichtige Aspekte seien unter anderem ein verantwortungsvoller Umgang mit den zur Verfügung stehenden Mitteln, die Umsetzung der geltenden DIN-Normen mit behindertengerechtem Zugang.
Das vom Bürgerverein 2014 vorgestellte selbstbenannte „Bastelkonzept“ sah hingegen Gesamtkosten in Höhe von ca. 600.000 Euro vor. Felix Kreißel und Heike Schulze erläuterten den Stadträten anschließend einige Punkte, warum die Kosten wesentlich höher sind, als im alten Konzept veranschlagt. So war der Weiterbetrieb ohne zusätzliche Um- und Neubauten, sondern mit Sanierung der bestehenden Gebäude (bisher nur Sanitär und Chlorschuppen), geplant. Der Bürgerverein hatte zudem viele Eigenleistungen berücksichtigt. Allerdings sind aufgrund des aktuellen Zustandes der Gebäude kostspieligere Sanierungen oder gar Neubauten notwendig. Das Schul- und Sportamt verwies ebenfalls darauf, dass ein neues Genehmigungsverfahren notwendig wird, da neue Voraussetzungen geschaffen werden und neue Bedingungen und DIN-Normen eingehalten werden müssen. Auch verlangt das Gesundheitsamt getrennte Personal- und Besucherbereiche.
Das vorgestellte Konzept überzeugte die anwesenden Stadträte, denen die Studie im Nachgang übergeben wurde. „Ich freue mich, dass die Stadträte durchweg positiv auf die Studie reagiert haben. Die gestiegenen Kosten waren ebenfalls kein K.O.-Kriterium“, ist Felix Kreißel happy. Nach vier Jahren Stillstand müsse aber nun endlich eine Entscheidung her, um das Erfi zu retten. „Sowohl wir als auch die Stadträte haben ein gutes Gefühl mit der neuen Studie. Dadurch, dass sie von einem Bäderplanungsbüro erstellt wurde, sollten alle Kritikpunkte seitens der Verwaltung dem Weg geräumt sein. Ich freue mich, dass wir viele Stadträte auf unserer Seite haben und uns die Erfi-Fans den Rücken stärken“, erklärt Kreißel abschließend.
Für das Erfi. Für das Bürgerbad. Für Chemnitz.